Hilft Alpha-Liponsäure bei Polyneuropathie?

Hilft Alpha-Liponsäure bei Polyneuropathie?

Viele Patienten fragen sich, ob Sie sich mit Alpha-Liponsäure bei Polyneuropathie etwas Linderung verschaffen können. An vielen Stellen wird von großen Erfolgen durch die Alpha-Liponsäure berichtet. Allerdings ist es schwieirg, die Seriösität solcher Berichte zu bewerten.

Ich habe mir deshalb angesehen, welche Forschungsergebnisse es zum Thema gibt und welche Aussagen sich durch wissenschaftliche Daten belegen lassen.

Kurz Zusammengefasst:

Alpha-Liponsäure kann bei Polyneuropathie durch Diabetes helfen. Bei anderen Ursachen der Polyneuropathie ist die Datenlage etwas unklar. Sicher ist, dass Infusionen mit Alpha-Liponsäure bessere Erfolgsaussichten haben als Kapseln. Leider gibt es bisher nur Forschungsergenisse zur kurzzeitigen Anwendung. Wie die Langzeitwirkung der Alpha-Liponsäure ist ist bisher nicht geklärt.

Wissenschaftliche Quellen

Um eine verlässliche Antwort auf die Frage "Hilft Alpha-Liponsäure bei Polyneuropathie" geben zu können, habe ich die größte medizinische Datenbank "Pubmed" durchsucht.

Wichtig zum Thema Polyneuropathie ist zunächst die Frage: was verursacht die Polyneuropathie?

Denn die Ursache der Polyneuropathie ist natürlich auch für die Behandlung entscheidend. Werden die Nervenschäden durch Diabetes verursacht, muss natürlich auch eine andere Behandlung stattfinden, als wenn sie durch eine Chemotherapie oder durch Alkohol entstanden sind.

In der wissenschaftlichen Forschung findet die diabetische Polyneuropathie mit Abstand die meiste Aufmerksamkeit und deshalb gibt es dazu auch die besten Quellen.

Diabetische Polyneuropathie

Die beste Quelle zur Frage, ob Alpha-Liponsäure bei diabetischer Polyneuropathie hilft, die ich finden konnte, ist ein Artikel aus der Zeitschrift der Amerikanische Hausärzte (American Family Physician).

Diese Zeitschrift hat den sogenannten "Help Desk", wo Ärzte Fragen an Spezialisten stellen können. Diese Experten geben dann eine Antwort auf der Grundlage der aktuellen Forschung.

Die Spezialisten berichteten, dass die intravenöse Gabe von Alpha-Liponsäure bei diabetischer Polyneuropathie die Symptome nach drei Wochen etwas verbesserte. Auf einer Skala von 0 (kein Schmerz) bis 14,6 (dauernder Schmerz, Taubheitsgefühl, Brennen und Missempfindungen) wurde von einer Besserung um 2,8 Punkte berichtet. Dabei wurden täglich 600 mg Alpha-Liponsäure intravenös gegeben.

Wenn die Alpha-Liponsäure als Kapsel geschluckt wurde, statt sie als Infusion zu geben, gibt es laut den Experten ebenfalls eine gewisse Wirkung. Diese ist allerdings viel schwächer. Die Besserung betrug dann lediglich 1,8 Punkte auf der genannten Skala. (Hier können Sie den Artikel selbst nachlesen)

Allerdings scheint die Kapsel dennoch eine gute Alternative zu sein, da tägliche Infusionen im Alltag recht schwierig zu bekommen sind. Denn zunächst muss man Ärzte finden, die eine solche Behandlung überhaupt durchführen und dann eben täglich die Praxis aufsuchen und sich eine Infusion legen lassen.

BIsher keine Langzeitstudien zur Alpha-Liponsäure bei Diabetischer Polyneuropathie

Allerdings gibt es lediglich Studienergebnisse dazu, was in kurzen Zeiträumen passiert. Die vorhandenen Studien betrachteten lediglich Zeiträume von 3 bis 5 Wochen.

Wie die Langzeiteffekte sind ist bisher noch nicht geklärt.

Um herauszufinden wie die Langzeitwirkungen sind müssen wir uns also gedulden bis weitere Studien erscheinen.

Allerdings machen diese Ergebnisse doch schon Mut!

Alpha-Liponsäure bei Polyneuropathie durch Chemotherapie

Zur Frage, ob die Alpha-Liponsäure bei Polyneuropathie durch Chemotherapie hilft gibt es bisher nur sehr wenig Forschung. Ich konnte zum Thema nur eine Übersichtsarbeit der Universität Sapienza in Rom finden.

In der Arbeit stellen die Autoren fest, dass es noch zu wenig Forschung gibt um abschließende Aussagen treffen zu können. Es gibt aber die begründete Vermutung, dass die Alpha-Liponsäure auch hier hilfreich ist.

Allerdings gehen auch diese Wissenschaftler davon aus, dass Alpha-Liponsäure als Infusion vielversprechender ist als als Kapsel.

Die Studie können Sie hier nachlesen.

 

Alpha-Liponsäure kann mit Chemotherapie wechselwirken

Man sollte allerdings als Krebspatient auf keinen Fall auf eigene Faust mit Alpha-Liponsäure experimentieren. Denn die Alpha-Liponsäure kann mit Medikamenten wechselwirken.

Insbesondere kann die Wirkung mancher Chemotherapien durch die Alpha-Liponsäure verringert werden.

Falls Sie die Alpha-Liponsäure ausprobieren möchten sprechen Sie daher unbedingt vorher mit dem behandelnden Arzt.

 

Zu Polyneuropathie anderer Ursache gibt es noch zu wenig Forschung

Natürlich gibt es noch eine Vielzahl weiterer Ursachen für die Polyneuropathie. Allerdings gibt es dazu noch kaum Forschung und ich konnte keine belastbaren Studien dazu finden.

Ob die Alpha-Liponsäure bei Polyneuropathien hilft, die weder durch Diabetes noch durch Chemotherapie ausgelöst wurden ist also bisher nicht geklärt.

 

 

Was heißt das für die Praxis?

Zunächst wirken die Ergebnisse der vorgestellten Studien vielleicht nicht sehr spektakulär. Auf den zweiten Blick merkt man aber, dass die Ergebnisse doch sehr positiv sind, zumindest was Polyneuropathie aufgrund von Diabetes angeht.

Denn in aller Regel wird die Polyneuropathie langsam immer schlimmer. Durch die Gabe der Alpha-Liponsäure wurde die Verschlechterung allerdings gestoppt und es kam sogar zu einer leichten Verbesserung.

Wenn man also annimmt, dass sich diese Wirkung auch länger fortsetzt als über die genannten 3-5 Wochen, dann wird die Polyneuropathie dadurch zwar nicht geheilt, ihr Verlauf aber doch deutlich gebremst.

Das heißt, man wird zwar keine deutliche Verbesserung durch die Alpha-Liponsäure erwarten können, die Verschlechterung kann aber zumindest gebremst werden, was ja schon ein großer Erfolg wäre.

Da die Alpha-Liponsäure relativ wenige Nebenwirkungen hat und auch nicht sehr teuer ist, ist es also durchaus denkbar, sie in Absprache mit Fachleuten einfach auszuprobieren. Falls Sie keinen Arzt oder Therapeuten finden, der Ihnen eine Infusion gibt, können Sie es durchaus auch mit Kapseln probieren, sofern Sie keine Medikamente nehmen, mit denen die Alpha-Liponsäure wechselwirkt. Auch dies sollte allerdings mit einem Arzt abgesprochen werden.

Wichtig ist, eine ausreichende Menge zu sich zu nehmen. In den wissenschaftlichen Studien wurden 600 mg täglich verwendet.

Außerdem müssen Sie geduldig sein, Es ist keine Heilung über nacht zu erwarten. Wenn sich Ihre Polyneuropathie nicht weiter verschlimmert ist das schon ein großer Erfolg!

 

 

Nebenwirkungen bei Überdosierung

Übrigens sollten Sie es mit der Alpha-Liponsäure nicht übertreiben.

Wenn man zu viel Alpha-Liponsäure zu sich nimmt kommt es häufig zu Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Halten Sie sich deshalb an die angegebenen 600 mg. Sollten Sie sich nach der Einnahme trotzdem schlecht fühlen, lassen Sie die Alpha-Liponsäure in Zukunft weg oder informieren Sie gegebenenfalls den Arzt oder Therapeuten, der sie verschrieben hat.

Bewegung bei Polyneuropathie

Was ebenfalls nachweislich gegen Polyneuropathie hilft sind gezielte Übungen.

Eine Anleitung dazu finden Sie hier:

Senkt Polyneuropathie die Lebenserwartung?

Stirbt man früher wenn man an Polyneuropathie leidet?

Jeder der an Polyneuropathie leidet fragt sich, ob man durch die Krankheit zusätzlich zu den vielen Einschränkungen, die sie mit sich bringt, früher stirbt. Ich habe für diesen Artikel die wissenschaftlichen Studien zum Thema gelesen und möchte hier die Frage beantworten: Senkt Polyneuropathie die Lebenserwartung? Oder ist Polyneuropathie sogar tödlich?

Und wenn ja, was kann man dagegen tun?

Kurz zusammengefasst

Menschen mit Polyneuropathie leben im Durchschnitt etwas kürzer als Menschen ohne Polyneuropathie (80 vs. 86 Jahre).
Polyneuropathie selbst ist allerdings nicht tödlich. Die verringerte Lebenserwartung entsteht durch mehrere Faktoren:
Die körperliche Schwäche aufgrund der eingeschränkten Aktivität, die höhere Gefahr für Stürze sowie die Erkrankungen, die die Polyneuropathie auslösen wie z.B. Diabetes, Alkoholkrankheit und Krebs.
Um die Lebenserwartung trotz Polyneuropathie zu erhalten ist gezieltes körperliches Training hilfreich. Wenn eine andere Krankheit (z.B. Diabetes) die Polyneuropathie ausgelöst hat, sollte diese genau kontrolliert und ärztlich behandelt werden.

Menschen mit Polyneuropathie leben im Schnitt etwas kürzer

Um herauszufinden wie es um die Lebenserwartung bei Polyneuropathie bestellt ist habe ich wissenschaftliche Datenbanken, insbesondere Pubmed, durchsucht. Dabei findet sich eine spezielle Studie einer amerikanische Forschergruppe. Diese verglich die Lebenserwartung von Polyneuropathiepatienten mit der von Menschen ohne Polyneuropathie. Dabei wurde von Menschen in einem ganzen Landkreis seit 1966 Daten zur Gesundheit erfasst. Unter den Studienteilnehmern waren fast 3000 Personen, die an Polyneuropathie litten.

Die Forscher verglichen nun diejenigen, die an Polyneuropathie litten mit Studienteilnehmern, die keine Polyneuropathie aufwiesen.

In dieser Studie lag die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen mit Polyneuropathie bei 80 Jahren. Die Studienteilnehmer, die keine Polyneuropathie hatten lebten im Durchschnitt bis 86. (Hier können Sie die Studie nachlesen: Hoffmann et al. 2015)

Ich fand außerdem zwei weitere Studien, in denen Diabetiker untersucht wurden. Dabei wurde die Lebenserwartung von Diabetikern mit Polyneuropathie und Diabetikern ohne Polyneuropathie verglichen (Simoneau et al. 2019, Hsu et al. 2012). Auch hier wurde eine geringere Lebenserwartung der Menschen mit Polyneuropathie beobachtet.

Aber heißt das, dass Polyneuropathie tödlich ist? Laut der genannten Studien ist nicht geklärt, weshalb die Menschen mit Polyneuropathie früher starben. Die Polyneuropathie ist also explizit nicht als Todesursache aufgeführt.

Menschen mit Polyneuropathie sterben im Durchschnitt etwas früher - ist Polyneuropathie tödlich?

Senkt Polyneuropathie die Lebenserwartung? Oder gibt es andere Gründe?

Denn dass man mit Polyneuropathie früher stirbt heißt nicht, dass man AN der Polyneuropathie stirbt.

Die Nervenschäden bei Polyneuropathie führen nämlich in den seltensten Fällen zum Tod. Denn sie betreffen keine lebenswichtigen Organe. Die Krankheit schränkt meist die Nerven-Funktion in der Peripherie des Körpers ein. Das heißt, die Problematik betrifft zunächst Hände und Füße und erst in späteren Stadien auch Oberschenkel und Oberarme. Das ist schlimm, aber nicht akut lebensgefährlich.

Lebensgefährlich wäre die Erkrankung dann, wenn die Nerven, die lebenswichtige Organe versorgen so stark geschädigt würden, dass die Organe nicht mehr arbeiten können und man deshalb stirbt. Es gibt tatsächlich Nervenerkrankungen, bei denen so etwas vorkommt. Beispielsweise kann es passieren, dass die Nerven, die die Atemmuskulatur oder das Herz versorgen nicht mehr funktionieren und sich daraufhin die Arbeit dieser Organe verschlechtert (beispielsweise bei der kardialen autonomen Neuropathie). Soweit kommt es aber bei Polyneuropathie nur sehr selten. Polyneuropathie ist also nicht tödlich (oder nur sehr selten und bei besonderen Formen).

Die Ursache für die kürzere Lebenserwartung von Menschen mit Polyneuropathie liegt also an anderer Stelle. Auch dazu geben die genannten Studien hinweise.

Ein Grund dafür ist, dass Menschen mit Polyneuropathie ungleich häufiger an anderen schweren Erkrankungen leiden, durch die es zu den Nervenschäden kommt. Das gilt sowohl für Diabetes als auch für Krebserkrankungen und Alkoholkrankheit, Nierenschäden sowie Durchblutungsstörungen. Diese Krankheiten senken für sich schon die Lebenserwartung. Die statistisch niedrigere Lebenserwartung von Menschen mit Polyneuropathie im Vergleich zu Gesunden rührt also eher von den schweren Erkrankungen, die die Polyneuropathie zur Folge haben.

Die Wissenschaftler nennen allerdings noch weitere Gründe:

Die Menschen mit Polyneuropathie hatten eine wesentlich erhöhte Gefahr zu stürzen und waren viel häufiger in Ihrer Mobilität eingeschränkt. Sie hatten außerdem häufiger Probleme damit, alleine Ihren Alltag zu bewältigen und häufiger Störungen der Durchblutung und Herz- sowie Lungenerkrankungen. Mit anderen Worten: Sie waren körperlich schwach und litten an Krankheiten die mit Bewegungsmangel zusammenhängen.

Wie kann man die Lebenserwartung trotz Polyneuropathie erhöhen?

Lässt sich die Lebenserwartung trotz Polyneuropathie normal erhalten?

Als Therapeut (und sicher auch Ihnen als Patient) reicht es mir natürlich nicht aus zu wissen, dass Menschen mit Polyneuropathie früher sterben.
Ich will wissen:

Was kann man dagegen tun?

Also, wie lässt sich die Lebenserwartung trotz Polyneuropathie erhöhen? Ich betrachte diese Frage meiner Ausbildung entsprechend aus sportwissenschaftlicher Sicht. Natürlich können auch andere Disziplinen zu mehr Gesundheit trotz Polyneuropathie beitragen, ich beschränke mich hier aber auf mein eigenes Fachgebiet. Ich gehe hier also ausdrücklich nicht auf medizinische Behandlungen ein, sondern beschränke mich auf die Möglichkeiten, die körperliches Training bietet.

Die richtige Bewegung bewirkt bei allen Menschen beeindruckende Effekte auf die Gesundheit. Körperlich aktive Menschen haben deshalb eine höhere Lebenserwartung, auch wenn sie an Polyneuropathie leiden. In diesem Artikel möchte ich Ihnen deshalb zeigen, wie körperliche Aktivität trotz Polyneuropathie helfen kann. Dazu muss man wissen, welche Probleme alle Menschen mit Polyneuropathie gemeinsam haben, die zur geringeren Lebenserwartung beitragen und die sich durch Training verbessern lassen.

 

Stürze und körperliche Schwäche senken die Lebenserwartung

Zwei Probleme, die beinahe alle Menschen mit Polyneuropathie gemeinsam haben sind eine erhöhte Gefahr zu stürzen und eine reduzierte körperliche Leistungsfähigkeit.

Stürze sind wesentlich gefährlicher als die meisten Menschen vermuten – insbesondere im hohen Alter. Bei den über 65 Jährigen sind Stürze für bis zu ein Fünftel der notfallmäßigen Einlieferungen ins Krankenhaus verantwortlich (Peel et al. 2011).

Wer stürzt und sich dabei schwer verletzt wird dadurch häufig zum Pflegefall. Das gilt nicht nur für die berühmte Oberschenkelhalsfraktur. Auch für Schädel-Hirn-Traumen und Verletzungen der Wirbelsäule sind Stürze eine der häufigsten Ursachen. Wer einmal eine solche Verletzung erleidet gerät häufig in eine Abwärtsspirale, die leider recht oft damit endet dass man nicht mehr dazu in der Lage ist sich selbst zu versorgen und im Pflegeheim landet. Selbstverständlich folgen dann weitere gesundheitliche Probleme und auch die Lebenserwartung sinkt.

Allerdings ist die Gefahr zu stürzen deutlich erhöht wenn man an Polyneuropathie leidet. Das wissen die meisten Menschen mit Polyneuropathie aus eigener Erfahrung und zahlreiche Patienten berichteten mir bereits davon wie sie gestürzt sind.

Um für seine Sicherheit, seine Lebenserwartung und insbesondere auch für die Lebensqualität trotz Polyneuropathie etwas zu tun, sollte man deshalb versuchen, die Sturzgefahr möglichst zu verringern. Gleichzeitig sollte man aber körperlich möglichst aktiv bleiben. Das ist auf den ersten Blicke ein Widerspruch, denn wer sich viel bewegt läuft auch öfter Gefahr zu stürzen, als jemand der seine Tage auf dem Sofa sitzend verbringt.

Wer sich aus Angst zu stürzen allerdings nicht mehr bewegt bekommt dadurch alle Konsequenzen des Bewegungsmangels zu spüren. Die Muskelkraft und Knochenfestigkeit sinken zum Beispiel, wodurch man Verletzungsanfälliger wird. Außerdem wird die Bewegungskontrolle schlechter, wodurch die Sturzgefahr steigt. Daneben kommen zahlreiche weitere negative Effekte der Inaktivität hinzu, wie zum Beispiel, dass das Herz schwächer wird und das Risiko für Schlaganfälle steigt.

Einfach nicht mehr aktiv zu sein, um das Sturzrisiko zu reduzieren ist also keine Option!

Viel besser ist es, gezielte Übungen zu machen, die die Sturzgefahr senken.

Gleichgewichtstraining schützt vor Stürzen

Das Gleichgewicht zu trainieren schützt

Gezieltes Training für das Gleichgewicht ist dabei überraschend wirkungsvoll. Wer ein besseres Gleichgewicht hat steht stabiler und stürzt deshalb seltener. Dies ist nicht nur logisch, sondern wurde auch durch eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien belegt.

Rein statistisch sinkt die Sturzgefahr durch ein Training um etwa ein Drittel. Wer allerdings mehr trainiert und deshalb sein Gleichgewicht stärker verbessert, verringert die Sturzgefahr auch stärker.

Einer meiner Patienten war darin so erfolgreich dass er im ganzen Jahr 2020 nicht ein einziges Mal stürzte, nachdem er 2019 quasi montalich stürzte und sogar zweimal ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

Natürlich sind solche Erfolgsgeschichten nicht bei jedem der Fall, allerdings gilt quasi für jeden dass die Sturzgefahr geringer ist, wenn man besser in der Lage ist, das Gleichgewicht zu halten und seine Bewegungen zu kontrollieren.

 

Gleichgewichtstraining Sturzgefahr

Training hilft gegen Symptome der Polyneuropathie

Dasselbe Training hilft interessanterweise vielen Menschen, die Symptome der Polyneuropathie zu reduzieren. Schmerzen und Missempfindungen werden nach dem Training oft weniger.

Denn das Training des Gleichgewichts richtet sich direkt an das Nervensystem. Um das Gleichgewicht gut halten zu können kommt es nämlich nicht auf große Muskeln und Körperkraft an, sondern darauf, den Körper genau wahrzunehmen und zu steuern – also die Aufgaben das Nervensystems.

Wenn Sie das Gleichgewicht trainieren verringern Sie deshalb nicht nur die Sturzgefahr, viele Menschen berichten auch von einer Verbesserung der Symptome der Polyneuropathie. Das Nervensystem scheint durch das Training zu lernen, die Schäden aufgrund der Polyneuropathie auszugleichen. Durch Training kommt es also nicht zur Heilung der Polyneuropathie, man kann aber trotz der Nervenschäden die Körperwahrnehmung trainieren. Gleichgewichtstraining hat also das Potenzial, die Lebensqualität zu verbessern, was ja mindestens so wichtig ist wie die Lebenserwartung.

Übungsanleitung

Ausführliche Informationen zu Übungen speziell bei Polyneuropathie finden Sie unter folgendem Link:

Übungen bei Polyneuropathie

Übungen bei Polyneuropathie

Weniger Fitness = Höhere Sterblichkeit

Stürze sind allerdings nicht die einzige körperliche Einschränkung, die die Lebenserwartung bei Polyneuropathie verringert. Ein weiterer entscheidender Risikofaktor ist, dass Menschen mit Polyneuropathie körperlich meist weniger fit sind.

Wer körperlich fitter ist, lebt allerdings länger und gesünder. Das gilt insbesondere, wenn man an einer chronischen Krankheit leidet. Denn körperliche Fitness schützt vor deren Folgen.

Eine Arbeitsgruppe um Jonathan Meyers von der Stanford University untersuchte bereits 2002, welchen Einfluß die körperliche Leistungsfähigkeit auf die Mortalität von Menschen mit verschiedenen Erkrankungen hat. Dabei zeigte sich eindrucksvoll, dass Menschen die körperlich fit sind, obwohl sie an chronischen Krankheiten eine niedrigere Mortalität aufweisen als körperlich schwache Menschen mit denselben Krankheiten. (Die Studie können Sie hier nachlesen: Meyers et al. 2002)

Die Daten aus dieser Studie habe ich in der Abbildung rechts dargestellt. Sie sehen darin das statistische Sterberisiko in Abhängigkeit der körperlichen Leistungsfähigkeit und verschiedener chronischer Erkrankungen. Dabei sehen Sie sogenannten MET (Metabolische Equivalente). 1 MET entspricht dem Energieverbrauch in Ruhe. 8 MET wäre also das achtfache des Energieverbrauchs in Ruhe. Das entspricht zum Beispiel Gehen mit 8 km/h.

Menschen, die eine Leistung von 8 MET erbringen können (also längere Zeit 8 km/h schnell gehen können), haben kaum Einschränkungen in ihrer Lebenserwartung, auch wenn Sie an chronischen Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck leiden.

Wie Sie in der Abbildung sehen können haben Menschen, die es nicht schaffen, 8 MET zu erreichen ein deutlich höheres Sterberisiko. Wer weniger als 5 MET erreicht, hat ein mehr als doppelt so hohes relatives Sterberisiko wie Menschen, die mehr als 8 MET schaffen. Dasselbe gilt übrigens für beinahe alle Erkrankungen und im Grunde genommen auch für Gesunde: Körperliche Fitness erhöht die Lebenserwartung.

Körperliche Leistungsfähigkeit erhöht die Lebenserwartung

Körperliche Fitness schützt - trotz Erkrankungen

Wer fitter ist hat besser funktionierende Organe!

Der Grund für die höhere Lebenserwartung fitterer Menschen ist, dass Fitness nichts anderes bedeutet als gut funktionierende Organe.

Um körperlich fit zu sein benötigt man ein gut funktionierendes Herz, eine gesunde Lunge und gute Blutgefäße, um Blut und Sauerstoff zu den Muskeln zu bringen.

Auch das Nervensystem, das die Muskeln passend zur jeweiligen Aufgabe steuert, muss gut funktionieren und wird durch ein Training leistungsfähiger. Auch die Stabilität und Bruchfestigkeit der Knochen muss groß sein, um die Kraft der Muskeln umsetzen zu können.

Die körperliche Fitness ist also nichts anderes als ein Ausdruck gut funktionierender Organe und damit guter Gesundheit. Und noch mehr: Wer durch ein Training fitter, stärker und leistungsfähiger wird, dessen Organe funktionieren auch besser!

Wer durch ein Training heute zum Beispiel weiter und schneller gehen kann als vor einem Monat, der hat ein besser funktionierendes Herz, besser funktionierende Muskeln und eine besser funktionierende Durchblutung.

Bewegung und Lebenserwartung bei Krebspatienten.

Ganz konkret: wer körperlich fitter ist wird seltener krank

Deshalb sinkt das Risiko für sehr viele Erkrankungen, wenn man körperlich fitter ist.

Das gilt auch für Erkrankungen, an die man zunächst nicht gedacht hätte. So funktioniert bei fitten Menschen auch das Immunsystem besser, was dazu führt, dass Infektionen einen leichteren Verlauf haben.

Sehr fitte Menschen erkranken deshalb zum Beispiel viel seltener an Lungenentzündungen. Denn Ihr Immunsystem ist in der Lage, Infektionen in den Atemwegen zu bekämpfen, bevor sie sich zu einer gefährlichen Erkrankung auswachsen können.

Und selbst wenn man an einer Lungenentzündung erkrankt, haben fitte Menschen mehr Reserven. Denn Ihre Lunge war von vornherein leistungsfähiger und ist deshalb in der Lage genügend Sauerstoff aufzunehmen um den Körper zu versorgen, auch wenn sie aufgrund der Erkrankung nicht mehr so gut funktioniert.

Die Sauerstoffaufnahmefähigkeit ist übrigens das in der Wissenschaft gebräuchlichste Maß für die Ausdauer. Je besser Ihre Ausdauer, desto besser ist also Ihre Sauerstoffaufnahme, desto besser ist die Funktion Ihrer Lunge und übrigens auch des Herzens und der Blutgefäße, die den Sauerstoff aus der Lunge in den Körper transportieren.

Fitness und Lungenentzündungen

Bessere Fitness bedeutet besser funktionierende Organe!

Körperliche Aktivität fällt mit Polyneuropathie schwerer

Wir sehen also, dass fitte Menschen auch eine höhere Lebenserwartung haben. Man kann also damit rechnen, dass eine bessere körperliche Fitness die Lebenserwartung auch trotz Polyneuropathie verbessert.

Nun ist es natürlich schwerer, sich fit zu halten wenn man an Polyneuropathie leidet. Denn wenn man bei jedem Schritt Schmerzen hat oder Probleme das Gleichgewicht zu halten, kann man natürlich nicht so einfach trainieren wie jemand ohne Einschränkungen.

Deshalb gehe ich davon aus, dass die verringerte Lebenserwartung der Menschen mit Polyneuropathie, nicht zuletzt daher rührt, dass man mit Polyneuropathie körperlich weniger aktiv und deshalb weniger fit ist. Dadurch funktionieren die Organe schlechter, es kommt häufiger zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Stürzen sowie anderen Problemen, die der Bewegungsmangel mit sich bringt.

 

Körperliche Fitness erhöht die Lebensqualität

Es geht aber nicht nur darum, die Lebenserwartung trotz Polyneuropathie zu steigern. Mindestens genauso wichtig ist es, die LEBENSQUALITÄT zu erhalten. Und auch hier spielt die körperliche Fitness eine sehr wichtige Rolle.

Denn wer körperlich fitter ist, kann sich mehr zutrauen und mehr unternehmen als jemand, der schon bei einfachen alltäglichen Dingen Schwierigkeiten hat.

Wer körperlich fit ist hat zum Beispiel keine Probleme damit, Treppen zu steigen oder Einkäufe zu tragen. Das macht das Leben leichter und ermöglicht mehr Aktivitäten die Spaß machen. Nicht zuletzt benötigt man auch seltener die Hilfe anderer wenn man körperlich stärker ist.

Sich körperlich fit zu halten ist also keine reine gesundheitliche Frage. Es geht nicht nur darum, möglichst lange zu leben. Es geht ganz konkret darum angenehmer zu leben.

Man kann sich trotz Polyneuropathie fit halten!

Wer trotzdem aktiv bleibt profitiert umso mehr

Sie sehen also, dass es gerade mit Polyneuropathie wichtig ist, trotzdem aktiv zu bleiben.

Dass man im Alltag weniger aktiv ist, weil die Krankheit das Leben einfach schwerer macht, liegt auf der Hand. Deshalb ist es wichtig, sich Routinen für das körperliche Training zu schaffen.

Wenn man sich sich zum Beispiel feste Zeiten für das Training vornimmt und während diesen Zeiten planmäßig trainiert, kann man schon mit wenig Zeitaufwand große Fortschritte machen.

Wenn man mit einem Training trotz Polyneuropathie beginnt, hat man meist in der Anfangszeit sehr große Erfolge. Nach einiger Zeit erreicht man allerdings ein Plateau, an dem man nicht mehr weiterkommt. Denn die Krankheit bringt nunmal Einschränkungen mit sich, die man nicht einfach wegzaubern kann. Verlieren Sie dann allerdings nicht den Mut!

Machen Sie sich bewußt, dass es bereits ein Riesenerfolg ist, wenn Sie es schaffen trotz der Polyneuropathie das aktuelle Niveau zu halten. Denn Menschen die nicht trainieren werden langsam aber sicher schwächer, wackeliger und letzten Endes weniger selbständig. Diesen Prozess können Sie durch gezielte Übungen zumindest bremsen.

Übungen für zu Hause

Mehr Informationen und spezielle Übungen bei Polyneuropathie finden Sie auf meiner Seite "Übungen bei Polyneuropathie".

Dort finden Sie zahlreiche Übungen sowie alle wichtigen Informationen zum Training. Übrigens können Sie das Training problemlos selbständig zu Hause durchführen.

Bewegungsempfehlungen für Diabetische Polyneuropathie

Um sich gegen die Polyneuropathie zu helfen wenn diese durch Diabetes ausgelöst wurde müssen sie neben dem Training des Gleichgewichts auch gezieltes Training für den Zuckerstoffwechsel anwenden.

Dass Diabetiker sich viel bewegen sollten weiß jeder. Allerdings wissen die wenigsten, dass man den Zuckerstoffwechsel gezielt trainieren kann. Je nachdem, wie man sich bewegt kann der Körper nämlich die Energie für die Bewegung aus unterschiedlichen Quellen gewinnen. Das sind hauptsächlich Zucker und Fett. Um Ihren Diabetes zu verbessern sollten Sie deshalb auch Dinge tun, bei denen tatsächlich Zucker verbrannt wird. Das ist dann der Fall, wenn man Dinge tut, bei denen die Energie schnell bereitgestellt werden muss. Wenn man sich langsam aber stetig bewegt, wie beispielsweise beim Spazierengehen wird hauptsächlich Fett verwendet. Logischerweise profitieren Diabetiker mehr davon, Zucker zu verbrennen als Fett.

Mehr Informationen dazu finden Sie auf meiner Seite zum Training für Diabetiker:

Bewegungsempfehlungen bei Polyneuropathie durch Chemotherapie

Nach Krebserkrankungen kämpfen sehr viele Patienten mit den körperlichen Folgen. Insbesondere wer durch die Chemotherapie eine Polyneuropathie entwickelt hat, traut sich weniger zu und bewegt sich weniger.

Allerdings profitieren Krebspatienten sehr vielfältig von körperlichem Training. Die Rückfallquote und damit die langfristige Lebenserwartung ist bei körperlich aktiven Menschen wesentlich niedriger. Das gilt insbesondere für Brust- und Darmkrebs. Eine Forschungsgruppe des Dana-Farber-Institute in Boston beobachtete Darmkrebspatienten über 12 Jahre und verglich deren körperliche Aktivität. Die Patienten mit der größten Körperlichen Aktivität starben während dieser zwölf Jahre um 53% seltener an den Folgen des Darmkrebs (Meyerhardt et al. 2009).

Selbstverständlich spielt dabei auch eine Rolle, dass die Patienten die schwerer erkrankt waren auch weniger aktiv waren, und es deshalb zu einer höheren Sterblichkeit in dieser Gruppe kam. Allerdings sind sich die meisten Wissenschaftler inzwischen einig, dass körperliches Training die Chancen, eine Krebserkrankung zu überleben um 10-25% erhöht.

Dabei ist es wichtig, den Körper umfassend zu stärken. Das heißt, Gleichgewichtsübungen gegen die Polyneuropathie sollten durch Kraftübungen ergänzt werden, um  die Muskelkraft und die Festigkeit der Knochen zu erhalten. Außerdem ist es sehr wichtig, Ausdauertraining zu betreiben, weil dadurch die Herz- und Lungenfunktion verbessert wird und das Immunsystem gestärkt wird. Als Ausdauertraining kann bereits zügiges Gehen ausreichen. Es ist wichtig, sich während und nach einer so belastenden Erkrankung körperlich nicht zu überfordern.

Ausführliche Informationen zum Training für Krebspatienten finden Sie hier:

Warum tut Polyneuropathie weh?

Weniger Signale und trotzdem Schmerzen? Warum tut Polyneuropathie weh?

Bei Polyneuropathie kommt es zu Schäden in den Nerven, was dazu, führt dass weniger Signale aus der Peripherie (meist Hände und Füße) zum Gehirn gelangen.

Dass dadurch Schmerzen entstehen ist etwas paradox. Denn eigentlich sollten weniger Signale doch einfach weniger Gefühl bedeuten und nicht mehr Schmerzen.

Außerdem kommt es recht häufig vor, dass die Polyneuropathie tatsächlich keine Schmerzen verursacht, sondern einfach dazu führt, dass man die Zehen, Füße und Fingerspitzen einfach nicht mehr wahrnimmt. Wieso kommt es bei Menschen mit ein und derselben Erkrankung zu völlig gegensätzlichen Symptomen?

Ich gehe in diesem Artikel deshalb der Frage nach: "Warum tut Polyneuropathie weh?"

Einen sehr ausführlichen Artikel zur Selbsthilfe gegen die Schmerzen finden Sie hier: Schmerzen bei Polyneuropathie und was Sie dagegen tun können.

Das Gefühl entsteht im Gehirn

Um zum Beispiel eine Berührung in den Zehenspitzen zu spüren, muss dieser Druck in den Zehen von einem Nerv wahrgenommen werden. Er meldet seine Wahrnehmung weiter, indem er ein Signal an das Geihrn sendet.

Dort gibt es für jeden Nerv und jedes Körperteil ein Areal, das die Signale empfängt und interpretiert. Durch diese Interpretation entsteht das Gefühl, das wir als Berührung empfinden. Diese Interpretation entscheidet auch darüber, wie sich eine Berührung genau anfühlt.

Ob man eine Berührung als leichtes Streicheln oder starken Druck empfindet, als Kitzeln oder Kratzen, hängt davon ab, wie die Signale aus den Nerven im Gehirn interpretiert werden.

Schmerzen entstehen im Gehirn, nicht in den Füßen!

Polyneuropathie wirkt sich im Gehirn aus!

Wenn ein Nerv durch die Polyneuropathie geschädigt wird, sendet er missverständliche Signale an das Gehirn.

Das heißt, wenn bisher zum Beispiel eine leichte Berührung gemeldet wurde, wird dieses Signal jetzt durch die Nervenschäden gestört und verändert. Was noch im Gehirn ankommt, kann nicht mehr wie bisher eindeutig interpretiert werden, weil die Datenübertragung unterwegs gestört wird.

Es ist so ähnlich, wie wenn beim Handy- oder Radioempfang Störungen auftreten: Der Empfänger versteht das Signal nicht mehr und statt einem klaren Ton kommt nur noch Knacken und Rauschen an.

Überempfindliche Hirnareale verursachen Schmerzen

Das Nervensystem reagiert darauf, indem es den Empfänger empfindlicher einstellt. Die Hirnareale, die die Signale aus dem geschädigten Nerv empfangen und interpretieren werden im Wortsinn empfindlicher. Sie entwickeln eine höhere Grundaktivität, es wachsen dort mehr Nervenzellen und die Reaktion auf die Nervensignale wird verstärkt.

Das hat die unangenehme Folge, dass normale alltägliche Reize übertrieben stark empfunden werden und Schmerzen auslösen. Deshalb tun beispielsweise zu raue Socken oder leichte Berührungen weh.

Wenn Sie Schmerzen haben sobald Ihre Füße den Boden berühren oder schon die Bettdecke auf Ihren Füßen einen schmerzhaften Druck auslöst, liegt das also nicht nur an den Problemen in den Füßen, sondern insbesondere auch im Gehirn.

Das Gleiche gilt übrigens, auch wenn Sie Hitzeempfinden, Kribbeln oder andere MIssempfindungen haben:

Die Polyneuroopathie macht auch im Gehirn Probleme, nicht nur in den Händen oder Füßen!

Wenn Sie mehr zum Thema nachlesen möchten, finden Sie hier eine wissenschaftliche Studie, die die Zusammenhänge beschreibt: Domingues et al. 2018

Wer das Gehirn trainiert hat weniger Schmerzen

Wer das Gehirn trainiert, verbessert die Polyneuropathie!

Das ist auch der Grund dafür, dass es wenig bringt, die Füße oder die Hände zu behandeln. Man kann zwar eine Linderung erreichen, indem man Fußbäder und Cremes benutzt oder sonstige Wellnessbehandlungen anwendet. Das hilft aber nur kurzfristig, die Schmerzen werden trotzdem zurück kommen.

Ein bessere Möglichkeit um die Missempfindungen in den Griff zu bekommen ist, das Gehirn zu trainieren um die Überempfindlichkeit zu reduzieren. Dazu ist Balance Training hervorragend geeignet. Das heißt nichts anderes, als das Gleichgewicht zu trainieren.

Denn um das Gleichgewicht sicher zu halten, müssen Sie Ihren Körper dauernd wahrnehmen und genauestens spüren. Außerdem müssen Sie auf die Empfindungen wie zum Beispiel den Druck an Ihren Fußsohlen angemessen reagieren. Dadurch wird die Wahrnehmung des Körpers verbessert und die Abläufe im Gehirn effizienter.

Das Gleichgewicht zu halten ist eine der kompliziertesten Aufgaben, die wir im Alltag bewältigen - auch wenn uns das häufig nicht bewusst ist. Es ist dazu notwendig, alle Körperteile, ihre Lage zueinander und die Spannung der Muskeln mit höchster Genauigkeit wahrzunehmen, zu bewerten und angemessen zu reagieren.

Das heißt, um das Gleichgewicht zu halten, müssen dauernd Signale aus dem Körper aufgenommen, weitergeleitet und interpretiert werden.

Dies führt dann ganz konkret zu weniger Schmerzen.

Praktische Übungen dazu finden Sie hier: Schmerzen bei Polyneuropathie und was Sie dagegen tun können

87 % der Patienten berichten nach einem Training von weniger Schmerzen und Missempfindungen

nach Streckmann et al. 2014

Training gleicht die Nervenschäden aus

In einer Studie an der Universität Freiburg wurde ein solches Gleichgewichtstraining mit Menschen, die an Polyneuropathie litten ausprobiert (Hier die Studie zum nachlesen Streckmann et al. 2014).

Durch das Training verbesserte sich wie erwartet das Gleichgewicht der Patienten. Was aber viel wichtiger ist: 87,5% der Patienten berichteten von weniger Symptomen der Polyneuropathie. Das heißt: die Schmerzen und Missempfindungen wurden besser! In der Kontrollgruppe, die nicht trainierte, berichtete im gleichen Zeitpunkt kein einziger Patient von einer Verbesserung der Symptome.

Übrigens wurde nachgemessen, ob sich die Nerven in den Beinen der Patienten erholten. Dazu wurde die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen, an der Neurologen erkennen können, wie stark ein Nerv geschädigt ist. Die Messungen zeigten durch das Training keine Veränderung.

Das bedeutet: Die Verbesserung der Symptome entstand nicht in den geschädigten Nerven in den Füßen oder Händen, sondern im Gehirn!

 

Das Gehirn ist das anpassungsfähigste Organ!

Das sind hervorragende Nachrichten. Denn es bedeutet, dass sich die Nervenschäden, die in den Füßen oder Händen entstehen ausgleichen lassen, indem man das Gehirn trainiert.

Denn es gibt leider immernoch kaum Möglichkeiten, um die Nerven zu heilen, die bei der Polyneuropathie Schaden nehmen. Wenn es aber gelingt, die "Datenverarbeitung" im Gehirn zu verbessern, kann man also trotzdem die Schmerzen reduzieren!

Überraschend einfache Übungen

Wenn Sie jetzt vermuten, ein solches Training sei hochkomplex und schwierig umzusetzen kann ich Sie beruhigen.

Das Gleichgewicht zu trainieren ist kinderleicht. Man kann ein solches Training problemlos selbständig zu Hause durchführen - wenn man weiß wie es geht.

Wichtig ist vor allem, den richtigen Schwierigkeitsgrad zu wählen. Denn selbstverständlich kann jemand, der am Rollator geht, nicht auf dem gleichen Niveau trainieren wie ein gesunder fitter Mensch.

Auf meiner Seite "Übungen bei Polyneuropathie" finden Sie zahlreiche Übungen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zum Ausprobieren. Außerdem finden Sie alle nötigen Hintergrundinformationen um gleich loszulegen. Noch spezifischere Anleitungen zum Training gegen die Schmerzen finden Sie hier: Schmerzen bei Polyneuropathie und was Sie dagegen tun können.

Sie können sich auch ein kleines Büchlein mit einer Übungsanleitung oder sogar ein ganzes Trainingsset bei mir bestellen.

Muskelschmerzen und Nervenschmerzen verstärken sich gegenseitig

die Schmerzen bei Polyneuropathie kommen häufig aus den Muskeln!

Sehr häufig werden die Schmerzen allerdings nicht nur von den Nerven ausgelöst - auch wenn man an Polyneuropathie leidet. Denn zu den Schmerzen, die die Nervenschäden bewirken kommen sehr häufig noch Schmerzen aus den Muskeln hinzu. Muskeln die verkrampft sind können unglaubliche Schmerzen verursachen.

Das haben die meisten schon am eigenen Leib erfahren. Was nicht jeder weiß ist, dass Muskelverkrampfungen sich in manchen Fällen nicht mehr auflösen können und dauerhaft Schmerzen verursachen. Und das ohne dass man wahrnimmt, dass noch ein Muskelkrampf besteht.

Denn es handelt sich um kleinste Verkrampfungen, die oft so klein sind wie ein Stecknadelkopf. Trotzdem können sie gewaltige Schmerzen in ganzen Körperteilen verursachen. Man nennt das medizinisch das Myofasziale Schmerzsyndrom und es ist eine der häufigsten Schmerzursachen überhaupt.

Ausstrahlende Schmerzen aus den Muskeln

Diese Problematik entsteht besonders häufig, wenn das Zusammenspiel zwischen Muskeln und Nerven nicht mehr richtig funktioniert und die Muskeln überlastet werden. Das ist bei Polyneuropathie besonders häufig der Fall. Ein Grund dafür, warum die Polyneuropathie wehtut ist also, dass die Nervenschäden Probleme in der Muskulatur nach sich ziehen.

Sehr sehr häufig ist das Nervensystem dabei nicht in der Lage ist, die Schmerzen dem richtigen Areal zuzuordnen. Der Schmerz wird dann an einer anderen Stelle empfunden als die eigentliche Problematik sitzt - ein ausstrahlender Schmerz entsteht.

Das passiert besonders häufig bei Muskeln im Unterschenkel. Die dort ausgelösten Schmerzen werden dann oft in den Füßen empfunden. Beispielsweise verursachen Probleme im langen Zehenbeuger (M. Flexor Digitorum) häufig Schmerzen in den Zehen, obwohl der Muskel selbst in der Wade liegt.

Nerven- und Muskelschmerzen sind nicht zu unterscheiden

Ob die Schmerzen die Sie empfinden von Nervenschäden oder von Muskelproblemen verursacht werden lässt sich leider praktisch nicht unterscheiden. Denn Ihr Nervensystem sagt Ihnen nur dass Schmerzen da sind, nicht welche Struktur sie aussendet. Meine persönliche Erfahrung ist allerdings, dass bei fast allen Patienten mit Polyneuropathie eine zusätzliche Muskelproblematik besteht.

Das ist eigentlich eine erfreuliche Nachricht. Denn wie man die Funktion der Muskulatur verbessern kann wissen wir ja - durch Training. Wenn also schon die Nerven nicht geheilt werden können, so kann man doch wenigstens an den Muskeln arbeiten.

Muskeln werden bei Polyneuropathie meist nicht beachtet

Leider denken die wenigsten daran, dass man auch an den Muskeln arbeiten könnte, wenn man an Polyneuropathie leidet. Denn die Polyneuropathie ist nun einmal eine Nervenerkrankung und der Zusammenhang mit den Muskeln ergibt sich erst auf den zweiten Blick.

Deshalb wird man als Patient sehr selten darauf hingewiesen, dass eine Behandlung der Muskeln mit den Schmerzen helfen kann, auch wenn dadurch die Polyneuropathie nicht geheilt wird.

Lernen Sie, sich selbst zu helfen!

Hinzu kommt, dass die Muskelproblematik nicht mit einem Medikament oder ein paar Handgriffen gelöst werden kann. Es ist zwar möglich, die Muskeln mit Training, Dehnung und Massage zu behandeln, allerdings ist die Behandlung aufgrund der Nervenschäden bei Polyneuropathie wesentlich aufwendiger und schwieriger als bei anderen Patienten.

Deshalb ist es für Therapeuten sehr schwierig, echte Fortschritte zu erzielen. Insbesondere weil die Zeit fehlt und die Therapiesitzungen zu kurz dauern. Die beste Lösung ist es deshalb, zu lernen was man selbst für sich tun kann und sich selbst zu helfen.

In meinem Schmerzfrei-Set finden Sie deshalb die Übungsanleitung "Bewegung bei Polyneuropathie" mit zahlreichen Übungen für das Training des Gleichgewichts und des Körpergefühls. Außerdem enthält es ein BitzerPad, mit dem man das Gleichgewicht noch intensiver trainieren kann. Für die Behandlung der Muskeln erhalten Sie das Buch "Fußschmerzen selbst behandeln", indem die Massage und Dehnung aller relevanter Muskeln der Füße und Unterschenkel beschrieben ist.

Mit dem Schmerzfrei-Set erhalten Sie also alles was Sie brauchen, um sich selbst gegen die Schmerzen bei Polyneuropathie zu helfen.

 

LA CONDICIÓN FÍSICA TE PROTEGE DEL CORONAVIRUS

¡MANTENTE ACTIVO!

Debido a la crisis del Coronavirus, todos los gimnasios y clubes deportivos están ahora cerrados. Pero deberías de intentar mantenerte activo ahora mismo, ¡porque la condición física te protege!.

Esta no es una posibilidad abstracta. Los peligros de la enfermedad están específicamente relacionados con tu condición física.

FORTALECE TU SISTEMA INMUNOLÓGICO

Si practicas ejercicio físico moderado, tu sistema inmunológico se fortalece y es más capaz de defenderse de las infecciones.

Si estás inactivo por unos días, tu sistema inmunológico baja su actividad. Esto tiene sentido, porque el cuerpo cree que si no está activo, estará expuesto a menos gérmenes. Por lo tanto, ahorra energía al reducir la actividad del sistema inmunológico. Pero si de repente entras en contacto con virus o bacterias dañinas, estarás menos protegido.

Por otro lado, si eres moderadamente activo, tu sistema inmunológico aumentará su actividad. Las llamadas células asesinas naturales se vuelven más activas y el cuerpo produce más de estas células protectoras de defensa. Estos asesinos están ahí para reconocer y destruir las células infectadas por el virus. También ayudan a fortalecer la respuesta defensiva del cuerpo y a activar defensas específicas.

Además, el deporte también hace que los granulocitos de neutrófilos sean más fuertes. Estas células también matan a los invasores y previenen la infección. En las personas físicamente aptas y activas, son más capaces de liberar sustancias que pueden destruir microorganismos peligrosos (la llamada explosión oxidativa).

¡LA CONDICIÓN FÍSICA TE PROTEGE CONTRA LA NEUMONÍA!

Debido a esto, las personas que están en buena forma física tienen menos probabilidades de enfermar. Esto se debe a que su sistema inmunológico puede combatir los gérmenes más fácilmente. Si se produce una infección, es más probable que sea leve en personas que estén en forma.

El gran problema con el virus corona - la neumonía - ocurre, por tanto, con menos frecuencia en las personas con buena forma física. Esto se debe a que las enfermedades quedan confinadas más a menudo a las vías respiratorias superiores. Por ejemplo, la enfermedad está restringida a la garganta y a los tubos bronquiales en lugar de afectar a los pulmones y, por lo tanto, es mucho menos peligrosa.

Un estudio finlandés demostró que las personas que están físicamente muy en forma sólo sufren de neumonía alrededor de la mitad de las veces que las personas que no están en forma.

 

 

CONDICIÓN FÍSICA Y EL RIESGO DE NEUMÓNIA

ALTO NIVEL DE CONDICIÓN FÍSICA = ALTO CONSUMO DE OXÍGENO

Estar más físicamente en forma significa, nada más que, ser capaz de absorber mejor el oxígeno.

El consumo de oxígeno es la medida científica más importante para medir la condición física.

Ser capaz de absorber y quemar una gran cantidad de oxígeno, es lo que necesitas para moverte con rapidez y resistencia.

Si enfermas de enfermedades del tracto respiratorio, por tanto, te beneficiarás de tener un alto nivel de condición física. Porque si tu cuerpo puede absorber mucho oxígeno al principio, por supuesto, puede mejor hacer frente a los daños en las vías respiratorias.

QUIEN ESTÁ MÁS EN FORMA, TIENE MÁS RESERVAS RESPIRATORIAS.

Por ejemplo, si eres capaz de correr 10 km, esto significa que eres capaz de absorber mucho oxígeno. Es decir, mucho más de lo que tu cuerpo necesita en reposo.

Si enfermas de coronavirus (el cual restringe la función pulmonar), todavía tienes grandes reservas. Por tanto, puedes seguir tomando suficiente oxígeno y no entrar en un estado crítico, incluso si tu función pulmonar está deteriorada.

Si, por otro lado, eres una de esas personas que ya se quedan sin aliento haciendo cosas de la vida cotidiana, una infección respiratoria te afectará mucho más.

La infección puede entonces causar que tu consumo de oxígeno sea tan bajo que necesite ser ventilado. Y esta es la razón principal de las muchas muertes en Italia, por ejemplo: hay más enfermos graves que respiradores.

Entonces, cuanto mejor sea su capacidad de consumo de oxígeno, mayores serán tus posibilidades de sobrevivir.

A MAYOR EDAD, MENOR SERÁ EL CONSUMO DE OXÍGENO.

Una de las razones principales por cuales las personas mayores mueren de coronavirus es que su consumo de oxígeno es peor que el de los jóvenes. Si no haces ejercicio, tu consumo de oxígeno disminuye aproximadamente entre un 1 y un 2% al año. Esto significa que a la edad de los 80 años, sólo se puede absorber la mitad de oxígeno que a los 20, lo que significa que se tiene un mayor riesgo.

Por otro lado, si haces deporte, tu consumo de oxígeno sigue mejorando. Con un entrenamiento moderado, no hay problema alguno en tener el consumo de oxígeno de un promedio de 30 años a los 70 años de edad. ¡Y por ello, mantenerte más sano!

NO SOBREENTRENES

Sin embargo, hay una limitación: si entrenas demasiado, tu sistema inmunológico también se debilita. Por lo tanto, después de un entrenamiento altamente intensivo, se produce el llamado "efecto de ventana abierta". Esto significa que durante unas horas eres más vulnerable, especialmente a las enfermedades respiratorias.

Si entrena con mucha intensidad, deberías prestar especial atención a la higiene y a mantenerte alejado de otras personas inmediatamente después del entrenamiento.

El entrenamiento con demasiada frecuencia y durante demasiado tiempo tiene un efecto similar. Por lo tanto, los atletas de resistencia que entrenan por períodos muy largos de tiempo, también tienen más probabilidades de desarrollar enfermedades respiratorias.

¡NO ENTRENES MIENTRAS ESTÁS ENFERMO!

Sin embargo, todos estos efectos beneficiosos del deporte son solo preventivos. Si ya padeces de una enfermedad respiratoria, deberías tomártelo con calma.

Si entrenas con un resfriado, puedes provocar complicaciones médicas. Sucede una y otra vez que atletas jóvenes y aparentemente sanos sufren de inflamación cardíaca y mueren muy repentinamente. La causa más común que puede explicar esto es que las personas continúan entrenando a pesar de que tienen un resfriado.

ENTRENAMIENTO PERSONAL ONLINE

Probablemente no podrás hacer tu ejercicio físico habitual durante la crisis del coronavirus. Es posible que tampoco sepas cómo entrenar en casa.

Puedo ayudarte a elegir el método correcto y crear un plan de entrenamiento para que puedas mantenerte activo en casa. Llámame o escríbeme hoy para obtener tu programa de entrenamiento  individualizado. Sin contacto y sin riesgo de infección.

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Para un buen entrenamiento no tienes que salir de casa y arriesgarte a una infección. Si sabes cómo, puedes hacer un entrenamiento efectivo en casa en sólo 15-20 minutos.

Se puede preparar un plan de entrenamiento individual por teléfono (sin riesgo de infección ). Recibirá el plan de entrenamiento como desee a través de una aplicación o en papel.

Christian Bitzer, Sporttherapeut für Atemwegserkrankungen (DVGS)

Christian Bitzer, terapeuta deportivo para enfermedades respiratorias (Asociación Alemana de Deportes de Salud y Terapia Deportiva, DVGS)

Teléfono: +49 176 66 86 91 51

Correo electrónico: Bitzer.Sporttherapie@gmail.com

Physical fitness protects you from Corona

Stay active!

Due to the Corona crisis, all gyms and health clubs are now closed. But you should try to stay active right now, because physical fitness protects you!

This is not an abstract possibility. The dangers of the disease are very specifically related to your physical condition.

Strengthen your immune system

If you do moderate exercise, your immune system becomes stronger and is better able to fight off infections.

If you are inactive for a few days however, your immune system lowers it's activity. This makes sense, because the body believes that if it is not active, it will be exposed to fewer germs. It therefore saves energy by reducing the activity of the immune system. But if you suddenly get confronted with harmful viruses or bacteria, you are less protected.

On the other hand, if you are moderately active, your immune system will increase its activity. The so-called natural killer cells become more active and the body produces more of these protective defence cells. These killers are made to find and destroy virus-infected cells. They also help to strengthen the body's defensive response and activate specific immune responses.
In addition, exercise also makes the neutrophil granulocytes stronger. These cells also kill invaders and prevent infection. In physically fit and active people, they are better able to release substances that can destroy dangerous microorganisms (the so-called oxidative burst).

Physical fitness protects you from pneumonia

Because of this, people who are physically fit are less likely to get sick. This is because their immune system can fight germs more easily. If an infection does occur, it is more likely to have a mild course in fit people.

The big problem with the corona virus - pneumonia - therefore occurs less frequently in fit people. This is because the diseases are more often confined to the upper respiratory tract. This means, the disease is restricted to the throat and the bronchial tubes instead of affecting the lungs and it is therefore a lot less dangerous.

A Finnish study showed that people who are physically very fit only suffer from pneumonia about half as often as people who are out of shape (read the study here).

 

Physical fitness and risk for pneumonia

Oxygen uptake and risk for pneumonia

Physical fitness = high oxygen uptake

Being more physically fit means nothing more than being better able to absorb oxygen.

Oxygen uptake is in fact the most important way to measure physical fitness scientifically.

Being able to absorb and burn a lot of oxygen, is what you need to move quickly and endurantly.

If you fall ill with respiratory tract diseases, you will therefor benefit from a higher level of fitness. Because if your body that can absorb a lot of oxygen in the first place, it can of course cope better with damage to the airways.

If you are physically fit, you have more respiratory reserves

For example, if you are able to run 10 km, this means that you are able to absorb a lot of oxygen. Much more than your body needs at rest.

If you fall ill with corona, which restricts lung function, you still have large reserves. So you can continue to take in sufficient oxygen and do not get into a critical state, even if your lung function is impaired.

If, on the other hand, you already get out of breath doing everyday things, a respiratory infection will hit you much harder.

The infection can then cause your oxygen intake to be so low that you need a ventilator to get enough oxygen into your body. And this is a main reason for the many deaths in Italy: There are more critically ill people than there are ventilators.

So the better your ability for oxygen intake is, the higher your chances for survival are.

The older you are, the lower your oxygen uptake

One reason why mainly older people die of corona is that their oxygen uptake is worse than that of young people. If you do not exercise, your oxygen uptake drops by about 1-2% per year. This means that at 80 years of age you can only absorb half as much oxygen as at 20, which means that you are at greater risk.

On the other hand, if you do sports, your oxygen intake remains better. With moderate training, it is no problem to have the oxygen intake of an average 30-year-old at 70 years of age. And to stay healthier accordingly!

Don't overdo it

However, there is a restriction: if you train too hard, your immune system goes down, too. Therefore, after a highly intensive training, the so-called "open window effect" occurs. This means that for a few hours you are more vulnerable, especially to respiratory diseases.

If you train very intensively, you should therefore pay special attention to hygiene and keeping your distance from other people immediately after training.

Training too often and for too long has a similar effect. Endurance athletes who train for very long periods of time are therefore more likely to develop respiratory diseases, too.

Don't train while you are sick!

However, all these beneficial effects of sports are only preventive. If you already suffer from a respiratory disease, you should take it easy.

If you train with a cold, you can provoke medical complications. It happens over and over again that young, apparently healthy athletes suffer from heart inflammation and die very suddenly. The most common cause for this is that people continue to train even though they have a cold.

Online personal training

You will probably not be able to do your usual exercise during the corona crisis. You might also not know how to train at home.

I can help you choose the right things to do and make a training plan so you can stay active at home. Call or write me today to get your individualized training plan. Contactless and without risk of infection.

Christian Bitzer, Sporttherapeut für Atemwegserkrankungen (DVGS)

Christian Bitzer, Exercise Therapist for respiratory diseases (Certified by the German association of Exercise Therapy, DVGS)

Phone: +49 176 66 86 91 51

Email: Bitzer.Sporttherapie@gmail.com

Fitness gegen Corona

Bleiben Sie aktiv

Wegen der Corona-Krise sind inzwischen alle Sporthallen und Fitnesstudios geschlossen. Versuchen Sie aber gerade jetzt, trotzdem aktiv zu bleiben, denn körperliche Fitness schützt Sie!

Die Gefahren der Erkrankung hängen ganz konkret mit Ihrer körperlichen Kondition zusammen.

Immunsystem stärken

Wer moderaten Sport betreibt, dessen Immunsystem wird dadurch stärker und ist besser in der Lage, Infektionen abzuwehren.

Wenn Sie ein paar Tage lang inaktiv sind, wird Ihr Immunsystem heruntergefahren. Das macht Sinn, denn der Körper glaubt, wenn er nicht aktiv ist, wird er auch weniger Keimen ausgesetzt. Er spart daher Energie, indem die Aktivität des Immunsystems reduziert wird. Kommt man dann aber plötzlich doch in Kontakt mit schädlichen Viren oder Bakterien ist man weniger gut geschützt.

Wer hingegen moderat körperlich aktiv ist, dessen Immunsystem erhöht seine Aktivität. Die sogenannten Natürlichen Killerzellen werden aktiver, außerdem produziert der Körper mehr dieser schützenden Abwehrzellen. Diese Killer sind dazu da, virenbefallene Zellen zu erkennen und zu zerstören. Sie helfen außerdem dabei, die Abwehrreaktion des Körpers zu verstärken und die spezifische Abwehr zu aktivieren.
Außerdem werden durch Sport die Neutrophilen Granulozyten stärker. Auch diese Zellen töten Eindringlinge und verhindern eine Infektion. Sie sind bei körperlich fitten und aktiven Menschen besser in der Lage, Stoffe auszuschütten, die gefährliche Mikroorganismen zerstören können (der sogenannte Oxidative Burst).

Fitness schützt vor Lungenentzündung!

Dementspechend sind Menschen, die körperlich fitter sind, seltener krank. Denn ihr Immunsystem kann Krankheitskeime leichter bekämpfen. Wenn es doch zu einer Infektion kommt, hat diese bei fitten Menschen häufiger einen milden Verlauf.

Das große Problem beim Corona-Virus - die Lungenentzündung - entsteht bei fitten Menschen daher seltener. Denn die Erkrankungen bleiben häufiger auf die oberen Atemwege begrenzt. Die Krankheit beschränkt sich also zum Beispiel auf die Bronchien, statt die Lunge zu befallen und ist daher wesentlich weniger gefährlich.

In einer finnischen Studie zeigte sich, dass Menschen die körperlich sehr fit sind, dementsprechend nur etwa halb so häufig an Lungenentzündungen erkranken wie Menschen mit geringem Fitnesstand. (hier die Studie zum Nachlesen).

Körperliche Fitness und Gefahr für Lungenentzündung

Körperliche Fitness schützt vor Lungenentzündungen

Fitness bedeutet gute Sauerstoffaufnahme

Wenn man körperlich fitter ist, bedeutet das im Prinzip nichts anderes, als besser in der Lage zu sein, Sauerstoff aufzunehmen.

Die Sauerstoffaufnahmefähigkeit ist das wichtigste wissenschaftliche Maß der körperlichen Fitness.

Denn wer viel Sauerstoff aufnehmen und verbrennen kann, kann sich auch schnell und ausdauernd bewegen.

Falls Sie an den Atemwegen erkranken, profitieren Sie dementsprechend auch von einer höheren Fitness. Denn ein Körper, der sehr viel Sauerstoff aufnehmen kann, steckt Schäden in den Atemwegen natürlich leichter weg.

Wer fitter ist hat mehr Reserven

Sind Sie zum Beispiel in der Lage 10 km zu laufen, bedeutet das, dass Sie in der Lage sind sehr viel Sauerstoff aufzunehmen. Also sehr viel mehr, als Ihr Körper in Ruhe benötigt.

Falls Sie nun an Corona erkranken, das die Lungenfunktion einschränkt, haben Sie daher immernoch große Reserven. Sie können also weiterhin genügend Sauerstoff aufnehmen und geraten nicht in einen kritischen Zustand.

Wenn Sie hingegen zu den Menschen gehören, die bereits bei alltäglichen Dingen aus der Puste kommen, trifft Sie eine Infektion der Atemwege daher deutlich härter.

Die Infektion kann dann dazu führen, dass die Sauerstoffaufnahme so schlecht funktioniert, dass Sie beatmet werden müssen. Und das ist zum Beispiel in Italien der Grund für die vielen Toten: Es gibt mehr kritisch Kranke als Beatmungsgeräte.

Kontaktieren Sie mich für Ihr Training!

Für ein gutes Training muss man nicht unbedingt aus dem Haus gehen und eine Ansteckung riskieren. Wenn man weiß wie, kann man schon in 15-20 Minuten ein effektives Training zu Hause durchführen.

Einen individuellen Trainingsplan dazu kann ich (ohne Ansteckungsgefahr 🙂 ) telefonisch für Sie erstellen. Den Trainigsplan erhalten Sie je nach Wunsch per App oder in Papierform.

Christian Bitzer, Sporttherapeut für Atemwegserkrankungen (DVGS)

Christian Bitzer, Sporttherapeut für Atemwegserkrankungen (Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie)

Telefon: 0176 66 86 91 51

Email: Bitzer.Sporttherapie@gmail.com

Je älter desto schlechter die Sauerstoffaufhnahme

Ein Grund dafür, dass hauptsächlich ältere Menschen an Corona sterben ist, dass ihre Sauerstoffaufnahme schlechter ist als bei jungen Menschen. Wer nicht trainiert, dessen Sauerstoffaufnahmefähigkeit sinkt um etwa 1-2% pro Jahr. Das bedeutet, mit 80 Jahren kann man nur noch halb so viel Sauerstoff aufnehmen wie mit 20. Dementsprechend ist man dann stärker gefährdet.

Wer hingegen Sport treibt, dessen Sauerstoffaufnahme bleibt besser. Es ist mit moderatem Training problemlos möglich, mit 70 Jahren die Sauerstoffaufnahme eines durchschnittlichen 30-Jährigen zu haben. Und dementsprechend gesünder zu bleiben!

Nicht übertreiben

Es gibt allerdings eine Einschränkung: Wer zu hart trainiert, dessen Immunsystem funktioniert schlechter. Nach einem hochintensiven Training kommt es daher zum sogenannten "Open Window Effect". Das heißt, man ist für einige Stunden anfälliger, insbesondere für Atemwegserkrankungen.

Wenn Sie sehr intensiv trainieren, sollten Sie daher direkt nach dem Training besonders auf Hygiene und Abstand von anderen Menschen achten.

Wenn man zu häufig und zu lange trainiert tritt übrigens ein ähnlicher Effekt ein. Ausdauersportler, die sehr lange Trainings absolvieren, erkranken deshalb häufiger an den Atemwegen.

Während einer Erkrankung: Ruhe!

Alle positiven Effekte des Sports sind allerdings vorbeugend. Wenn Sie bereits an einer Atemwegserkrankung leiden sollten Sie sich schonen.

Wer mit einer Erkältung trainiert, provoziert dadurch einen schweren Verlauf und Komplikationen. Es kommt immer wieder vor, dass junge, scheinbar gesunde Sportler an Herzentzündungen erkranken und urplötzlich versterben. Die häufigste Ursache dafür, ist dass man trotz Erkältungen weitertrainiert.

Trainingsplanung und Beratung

Wahrscheinlich können Sie während der Corona-Krise nicht mehr Ihrem üblichen Sport nachgehen. Viele wissen auch nicht, wie sie alleine und zu Hause trainieren können.

Ich kann Ihnen dabei helfen, zu Hause weiterzutrainieren. Planvoll und individuell für Sie, sodass Sie quasi ein Personal Training mit mir machen. Kontaktlos und ohne Ansteckungsgefahr.

Christian Bitzer, Sporttherapeut für Atemwegserkrankungen (DVGS)

Christian Bitzer, Sporttherapeut für Atemwegserkrankungen (Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie)

Telefon: 0176 66 86 91 51

Email: Bitzer.Sporttherapie@gmail.com

Polyneuropathie und Kaffee – der Wachmacher bleibt erlaubt

Kaffee soll bei Polyneuropathie schaden?

Kaffe und Polyneuropathie sind ein Thema, über das sich viele Patienten Gedanken machen. Da die Krankheit die Lebensqualität oft sehr stark einschränkt ist man bei solchen Überlegungen oft schnell verunsichert. In der Medizin sind Sie aber kaum ein Thema und man findet kaum Informationen dazu, wie man mit diesem Genußmittel umgehen soll.

In diesem Artikel versuche ich deshalb, die Tatsachen und wissenschaftlichen Fakten zum Thema Kaffee und Polyneuropathie zusammenzufassen und möglichst viele offene Fragen zu klären. Eines vorneweg: ich möchte Ihnen den Kaffee als Polyneuropathiepatientin oder -Patient nicht verbieten!

Kurz zusammengefasst:

Es gibt keine wissenschaftlichen Hinweise darauf, dass Kaffee bei Polyneuropathie schädlich sein könnte. Falls Sie aufgrund von Diabetes an Polyneuropathie leiden, könnte Kaffee sogar eher positiv wirken.
Es gibt keinen Grund dafür, bei Polyneuropathie grundsätzlich auf Kaffee zu verzichten. Lediglich wenn Ihr Arzt aus guten Gründen dazu rät, sollten Sie den Kaffeekonsum unterlassen.

Schadet Kaffee bei Polyneuropathie?

Polyneuropathie und Kaffee

Polyneuropathie und Kaffee

Das war mir neu!

Eine Patienten fragte mich vor ein paar Tagen etwas verunsichert, ob sie mit ihrer Polyneuropathie noch Kaffee trinken dürfe.

Sie hatte gelesen, man solle den Kaffeekonsum einschränken, da er die Polyneuropathie verschlimmere. Mir war bisher nicht bekannt dass Polyneuropathie und Kaffee zusammenhängen sollen, also machte ich mich ans Recherchieren.

Mehr Informationen zur Ernährung bei Polyneuropathie finden Sie hier.

Angeblich Störung des vegetativen Nervensystems

Zunächst findet man bei der Suche nach Informationen kaum etwas. Man findet lediglich ein paar Websites, auf denen empfohlen wird, den Kaffeekonsum bei Polyneuropathie einzuschränken, da er das vegetative Nervensystem beeinflusst und die Koordination im Nervensystem beeinträchtigt.

Dass Kaffee das vegetative Nervensystem beeinflusst ist ja richtig und ist einer der Gründe, warum Kaffee ein Wachmacher ist, aber schadet das oder verschlimmert es gar die Polyneuropathie? In den meisten Fällen bestehen die Nervenschäden bei Polyneuropathie doch gar nicht vorrangig im vegetativen Nervensystem. (Das vegetative Nervensystem ist vereinfacht gesagt der Teil des Nervensystems, der uns wach oder müde macht und Dinge wie die Atemgeschwindigkeit und die Verdauung regelt die unbewusst ablaufen, es gibt besondere Formen der Polyneuropathie, die es besonders angreifen, diese sind allerdings nicht sehr häufig)

Die meisten Menschen leiden an Schmerzen, Taubheit und Missempfindungen in den Füßen und Händen. Und die entstehen nicht durch Probleme im vegetativen Nervensystem.

Sind solche Behauptungen da nicht eher Vermutungen als Aussagen, die auf Fakten basieren?

Was weiß die Wissenschaft zu Polyneuropathie und Kaffee?

Um verlässliche Informationen zu finden, suche ich nach wissenschaftlichen Studien. Dazu durchsuche ich medizinische Datenbanken, in denen sich die meisten Studien finden lassen.

In solchen Fällen ist die beste Adresse "Pubmed", die wichtigste Datenbank für medizinische Studien. Wenn es Beweise für medizinisch relevante Wirkungen von Genussmitteln gibt, dann lassen sie sich hier ziemlich sicher finden. Leider finden sich allerdings fast keine Studien zum Thema. Zumindest nicht mit Menschen. Offenbar hat kaum ein Forscher sich bisher die Frage gestellt ob Polyneuropathie und Kaffee zusammenhängen.

Das Einzige was ich tatsächlich finde sind zwei Studien mit Mäusen, die an Diabetes litten. Durch den Diabetes wurden bei diesen Mäusen Schäden an den Gehörnerven ausgelöst (sie litten an Auditorischer Neuropathie). Wenn die Tiere Kaffee bekamen schützte das die Gehörnerven. Die Nerven funktionierten besser und konnten besser Signale verarbeiten. Die Mäuse konnten also besser hören, denn die Nerven funktionierten besser, wenn sie Kaffee bekamen. Hier der Link zu einer der Studien.

 

Schützt Kaffee sogar vor Polyneuropathie?

Eher eine Schutzwirkung zu erwarten?

Also mit Menschen gibt es überhaupt keine Untersuchungen dazu, ob Kaffee bei Polyneuropathie schadet. Bei Tieren gibt es Hinweise darauf, dass der Kaffee sogar schützen könnte. Das reicht für eine echte Empfehlung allerdings noch nicht aus.

Wirklich viel weiß man zum Thema also noch nicht und Studien, die die Wirkung des Kaffees bei Patienten mit Polyneuropathie direkt untersuchen gibt es noch garnicht. Das heißt, aus wissenschaftlicher Sicht kann man, wenn überhaupt nur Vermutungen aufgrund der Tierversuche anstellen. Das ist nun wirklich keine Begründung dafür, den Patienten den Kaffee zu verbieten.

Aber was ist sonst noch bekannt? Dass Kaffee einige Wirkungen auf den Körper und die Gesundheit hat, weiß man ja. Welche Wirkungen könnten denn mit der Polyneuropathie zusammenhängen?

Bei Diabetischer Polyneuropathie ist Kaffee eher hilfreich

Was man sicher sagen kann ist, dass regelmäßiger Kaffeekonsum bei Diabetes eher hilft als schadet. Und Diabetes ist eine der häufigsten Ursachen der Polyneuropathie.

Durch Kaffeekonsum wird die Gefahr, an Diabetes Typ 2 zu erkranken reduziert. Wie Sie der Grafik unten entnehmen können, sinkt die Gefahr um etwa ein Drittel wenn man sechs Tassen am Tag trinkt. (Wenn Sie auf die Grafik klicken gelangen Sie zur Studie aus der die Daten stammen)

Übrigens sinkt das Risiko weiter, wenn man mehr als 6 Tassen Kaffee täglich trinkt. Allerdings muss man schon ein großer Kaffeeliebhaber sein um solche Mengen zu trinken und man kann durchaus annehmen dass solche Mengen das gesunde Maß übersteigen.

Falls Sie an Diabetes leiden interessiert Sie vielleicht mein Training gegen Diabetes

Bewegung gegen Polyneuropathie

Mit den richtigen Übungen können Sie sich selbst gegen Polyneuropathie helfen.

Die Nervenschäden in den Händen und Füßen lassen sich durch das richtige Training des Gehirns ausgleichen. Dadurch lernt man wieder, sicherer zu gehen und Stürze zu vermeiden. Häufig werden sogar die Schmerzen besser.

Hier finden Sie Übungen für zu Hause:

Kaffee schützt Diabetiker vor Folgeerkrankungen

Auch wenn man schon an Diabetes leidet, kann regelmäßiger Kaffeekonsum den Blutzucker etwas senken. Regelmäßiger Konsum scheint den Langzeitblutzucker  HbA1c um maximal 0,5 senken zu können. Das ist zwar kein riesiger Unterschied, aber für ein Genußmittel doch beeindruckend. Interessanterweise entsteht dieser Effekt nur langfristig. Unmittelbar nach dem Genuß von Kaffee steigt der Blutzucker sogar kurzfristig an.

Auch die Gefahr, Herzinfarkte und Schlaganfälle zu erleiden, scheint durch Kaffee bei Diabetikern etwas gesenkt zu werden. Diese kommen bei Diabetikern leider besonders häufig vor und der Kaffee senkt die Gefahr etwas. Das gilt natürlich nur wenn man den Kaffee nicht mit Zucker süßt 😉

Aber wenn der Kaffee also einen positiven Effekt auf den Blutzucker hat, wieso sollte er dann bei Diabetischer Polyneuropathie schaden? Dafür gibt es weder statistische Hinweise noch andere stichhaltige Argumente. Es scheint sogar eher so zu sein, dass der Kaffee gegen den Diabetes und damit auch gegen die Nervenschäden hilft.

Wenn Ihre Polyneuropathie also durch Diabetes ausgelöst wurde und Sie gerne Kaffee trinken, dann machen Sie ruhig weiter damit! Sie werden sich damit eher etwas Gutes tun als sich schaden. Und man muss doch schon auf so vieles Verzichten, ist es da nicht schön sich wenigstens noch hin und wieder einen Kaffee gönnen zu können?

Vitaminmangel bei Polyneuropathie durch Kaffee ausgleichen?

Hinzu kommt, dass Kaffee Niacin (Vitamin B3) enthält und die Aufnahme von Vitamin B12 fördert. Ein Mangel an B-Vitaminen kann ebenfalls eine Polyneuropathie auslösen, deshalb sollte ein Mangel an B-Vitaminen dringend vermieden und entsprechend viele B-Vitamine in der Ernährung enthalten sein. (Mehr zum Thema Ernährung bei Polyneuropathie finden Sie hier)

Die Mengen an B-Vitaminen im Kaffee sind allerdings nicht sehr groß, das Heißgetränk alleine wird also keinen gewaltigen Unterschied machen, wenn Sie an aktuem Mangel an B-Vitaminen leiden.

Gleichzeitig scheint der Kaffee aber zu einem Verlust an Vitamin B1 zu führen. Auch diese Wirkung ist nicht so groß, dass man deshalb auf den Kaffee verzichten müsste. Insbesondere wenn man ansonsten auf die Ernährung achtet. Bezüglich Vitamin B1 ist es wichtiger, auf Alkohol zu verzichten, der dem Körper den wichtigen Nährstoff in viel größerem Maße entzieht.

Was Vitamine angeht, ist allerdings allgemein zu sagen, dass das Potenzial für die Heilung der Polyneuropathie begrenzt ist. Wenn man an Nervenschäden leidet, die durch einen Mangel an Vitaminen ausgelöst wurden, macht es natürlich durchaus Sinn, viele dieser Vitamine zu sich zu nehmen. Auch wenn ein Mangel bei Ihnen gemessen wurde, sollten Sie diesen natürlich ausgleichen.

Allerdings gibt es, was Vitamine angeht eine allgemeingültige Regel:

Mehr Vitamine aufzunehmen, als nötig ist um den Bedarf zu decken, bringt keinen zusätzlichen Nutzen!

Das heißt, eine normale Versorgung mit Vitaminen aller Art genügt. Wenn Sie keinen Mangel an Vitaminen haben, wird es auch nichts nutzen, Vitaminpillen zu nehmen, oder auf eine Ernährung mit vielen dieser Vitamine zu achten. Deshalb sind bisher auch alle Versuche gescheitert, Polyneuropathie mit Vitaminpräparaten zu heilen.

Also sind mögliche Wirkungen auf den Vitaminhaushalt auch kein Grund für Polyneuropathiepatienten, den Kaffee jetzt vom Frühstückstisch zu verbannen.

Ihnen wird schon genug verboten

Lassen Sie sich also den Kaffee wegen der Polyneuropathie nicht vermiesen. Man muss als Polyneuropathiepatient schon auf so vieles achten. Die Krankheit bringt schon schon genügend Probleme und Einschränkungen mit sich.

Da muss man die Lebensqualität nicht noch verschlechtern, indem man auch noch auf den Kaffee verzichtet. Insbesondere, weil es keine belastbaren Gründe dafür gibt. Es gibt wie gesagt keine wissenschaftlich Grundlage dafür, den Kaffee wegen der Neuropathie wegzulassen.

In der chinesischen Medizin empfohlen

In der chinesischen Medizin wird in manchen Fällen empfohlen, den Kaffeekonsum zu reduzieren, wenn man an Polyneuropathie leidet. Wenn Sie bei Ärzten oder Naturheilkundlern in Behandlung sind und eine richtige Diagnostik betrieben wurde, die dann die Grundlage für eine solche Empfehlung ist, halten Sie sich bitte daran.

Erfahrene Fachleute haben in manchen Fällen sicher gute Gründe dafür dass sie Ihnen vom Kaffee abraten.

Aber das gilt nicht allgemein für alle Menschen mit Polyneuropathie. Es sind individuelle Empfehlungen.

Für die breite Masse gilt: Es gibt keinen Grund, den Kaffee bei Polyneuropathie grundsätzlich wegzulassen!

Falls Sie mehr zum Thema Ernährung bei Polyneuropathie wissen möchten finden Sie unter folgendem Link mehr Informationen:
Ernährung bei Polyneuropathie

Gezielte Übungen für das Nervensystem bei Polyneuropathie

Das Nervensystem ist der Teil des Körpers, der am schnellsten auf körperliches Training reagiert. Übungen die Ihnen helfen, trotz der Schäden durch die Polyneuropathie den Alltag gut zu bewältigen finden Sie hier:

Training gegen Schmerzen bei Polyneuropathie

Schmerzen sind bei Polyneuropathie neben Missempfindungen und Taubheit das schlimmste Symptom. Neueste Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass die richtige Bewegung helfen kann. Das Beste daran: Sie können zu Hause selbst eine solches Training gegen die Schmerzen bei Polyneuropathie durchführen!

Eine sehr ausführliche Beschreibung der Schmerzbehandlung bei Polyneuropathie finden Sie übrigens hier: Schmerzen bei Polyneuropathie und was Sie dagegen tun können

Wissenschaftlich nachgewiesen: Schmerzen bei Polyneuropathie werden durch Bewegung besser!

Seit einigen Jahren ist bekannt, dass gezieltes Training bei Polyeuropathie hilft, Gleichgewicht und Gangsicherheit zu erhöhen. Deshalb fragten sich Wissenschaftler wie Patienten lange Zeit: Könnte Training auch gegen Schmerzen bei Polyneuropathie und sogar gegen Taubheit und Missempfindungen helfen? Jetzt liegen wissenschaftliche Studien vor, die genau das belegen. Zwei davon möchte ich Ihnen kurz vorstellen.

Die Ergebnisse sind eindeutig: Schmerzen bei Polyneuropathie lassen sich reduzieren

Die Studien zeigen: Gezieltes Training reduziert die PNP-Symptome. Die StudienteilnehmerInnen verringerten durch ihr Training die lästigen Hitze- und Kältemissempfindungen, die Taubheit und das Kribbeln in Händen und Füßen. Ausdrücklich weisen die Studien darauf hin, dass dies einer Kontrollgruppe, die nicht trainierte, eben nicht gelang: Training lohnt sich! Spürbar. Deshalb gehen die Wissenschaftler sogar so weit, dass sie behandelnden Ärzten empfehlen, dieses wohltuende Training ihren PatientInnen zu anzuraten. Wobei es auch kein Problem ist, wenn der Arzt das nicht tut: Dann macht man das eben selber. Die Übungen sind leicht und können sehr gut zu Hause durchgeführt werden. Hier ist der Link dazu:

Wer die Übungen handlich in Form der beliebten Broschüre möchte oder auch das nützliche Balance Pad oder gar das ganze Balance Set, findet alles Gewünschte hier:

Zu alt dafür?

Ich höre von vielen PatientInnen: „In meinem Alter mache ich keinen Sport mehr!“ Das braucht auch niemand. Die Übungen sind kein „Sport“ wie Fußball oder Skifahren. Die Übungen sind vielmehr so einfach, dass sie quasi jeder und jede in jedem Alter jederzeit ausführen kann – und viel Freude damit hat. Viele sagen auch: „In meinem Alter wird das nicht mehr besser.“ Auch das widerlegt insbesondere die erste Studie: Für ältere TeilnehmerInnen waren die Verbesserungen der Symptome sogar stärker als bei Jüngeren. Endlich zahlt sich das Alter mal aus! Für eine Verbesserung ist es also nie zu spät.

Sogar bessere Reflexe!

Eine zweite Studie, hauptsächlich von Forschern der Sporthochschule Köln, ließ PNP-PatientInnen ein Gleichgewichtstraining und ein Vibrationstraining absolvieren. Hier zeigte sich, dass sie damit ihre Schmerzen reduzierten und sogar ihre Reflexe verbessern konnten. Auch das Gleichgewichtstraining besticht durch einen schönen Vorteil: Sie können es zu Hause in den eigenen vier Wänden machen. Man braucht dafür kein Fitness-Studio, keinen Trainer, keinen Arzt, keinen Physiotherapeuten. Einfacher und angenehmer geht’s nicht.

Anstrengung mus nicht sein - wenn man mit Köpfchen übt

Bei den Übungen kam es übrigens nicht darauf an sich möglichst stark anzustrengen. Es geht hier nicht um Fitnesstraining. Es geht darum, das Nervensystem zu trainieren, nicht Muskeln oder Ausdauer.

Wenn man sich sehr stark anstrengt führt das sogar zu einem kleinen Trainingseffekt. Denn das Nervensystem kann sich besser anpassen wenn man erholt ist und sich noch gut konzentrieren kann. Es handelt sich eher um einen Lernprozess als um ein Ftinesstraining. Denn man lernt neue Bewegungen und insbesondere, das Gleichgewicht besser zu halten.

Das bringt das Nervensystem dazu, sich an die neuen Aufgaben anzupassen. Und diese Anpassung führt dazu, dass die Nervenschäden die die Polyneuropathie verursachen ausgeglichen werden. Und dadurch werden die Schmerzen besser.

Kraft- und Ausdauertraining als Bonus

Wenn man anstrengendes Kraft- und Ausdauertraining betreibt dann richtet sich das Training hauptsächlich an die Muskeln und das Herz-Kreislaufsystem. Das Nervensystem steht nicht im Fordergrund.

Polyneuropathiepatienten, die Krafttrainnig oder Ausdauertraining betreiben erreichen dementsprechend auch keine großen Effekte auf die Nerven. Natürlich hat das Training sehr sehr viele positive Effekte auf den Körper und die Gesundheit. Allerdings reicht es allein nicht aus um sich gegen die Polyneuropathie zu helfen. In Studien in denen Patienten mit Polyneuropathie ein solches Training absolvierten kam es zwar zu leichten Verbesserungen, der Effekt war aber so klein dass der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen stand.

Allerdings: Führt man ein Training für das Nervensystem durch und fügt dann noch ein Kraft- und Ausdauertraining hinzu, ergänzen sich die Wirkungen gegenseitig und man erreicht größere Verbesserungen.

Die Wirkung des Trainings auf das Nervensystem wird verbessert und die Polyneuropathie verbessert sich schneller. Gleichzeitig wirkt auch das Kraft- und Ausdauertraining besser, weil das besser funktionierende Nervensystem eine bessere Koordination bewirkt und es erlaubt, die Muskelkraft besser einzusetzen.
Besonders ausgeprägt ist die Wirkung von Kraft- und Ausdauertraining übrigens bei Diabetischer Polyneuropathie. Hier kommt es sogar zu besseren Werten was die Nervenleitgeschwindigkeit angeht, außerdem scheinen mehr Nerven in den Füßen von Diabetikern zu wachsen wenn sie trainieren. Wissenschaftliche Studien dazu finden Sie hier: Singleton et al. (2014); Kluding et al. (2012).
Ausführliche Trainingsempfehlungen bei Diabetes und Diabetischer Polyneuropathie finden Sie hier: Diabetische Polyneuropathie, Sport für Diabetiker.

Am besten ist es also wenn man als Polyneuropathiepatient spezielle Übungen für das Nervensystem mit Kraft- und Ausdauertraining kombiniert. Wenn Sie allerdings nur Zeit für eines von beidem haben, sollten Sie sich auf das Nervensystem konzentrieren.

Probieren geht über Studieren

Sie werden die wohltuenden Effekte des Trainings am eigenen Körper und im eigenen Alltag spüren. Also lautet das Rezept ganz einfach: Probieren Sie es aus! Warum nicht heute gleich? Es lohnt sich. Legen Sie los!

Beispielübungen finden Sie hier:

Der größte Ernährungsfehler bei Krebs

Vermeiden Sie den größten Fehler bei Ihrer Ernährung!

In unserer Gesellschaft denken die meisten Leute, dass dünn gleich gut ist. Man hat schon überall gehört, dass Übergewicht schlecht für die Gelenke ist, für das Herz und für die Arterien. Bei Krebspatienten ist das allerdings anders. Eine der größten Gefahren für sie sind Mangelernährung und Untergewicht.

Die Experten von was-essen-bei-krebs.de haben in diesem Video sehr schön erklärt, warum es für Krebspatienten entscheidend ist, ausreichend Reserven aufzubauen. Auf dieser hervorrangenden Webseite erfahren Sie übrigens alles was Sie über Ernährung bei Krebs wissen müssen!

Mit Training ist alles möglich

Viele denken: Jetzt ist alles aus! Nie wieder Joggen, Radeln, Abenteuerurlaub. Teresa Rodriguez (43) dachte das nach einer üblen Krebs-Erkrankung und nach Entfernung der halben Lunge auch. Jetzt besteigt sie in nur einem Sommer die fünf höchsten Berge Spaniens. Unmöglich? Nein, denn: Mit Training ist Unglaubliches möglich.

Der Trick beim Training

Wenn ich von solch unglaublichen Leistungen auf Vorträgen und im Personal Training spreche, sagen manche: „Hab ich auch schon probiert. Ich hab trainiert! Hat aber nicht funktioniert.“ Wenn wir uns dann eine Minute unterhalten, wird schnell klar: Du hast trainiert, fleißig trainiert, gut trainiert – aber nicht progressiv trainiert. Das ist das Geheimnis.

Du bist, sagen wir, jeden zweiten Tag 30 Minuten gejoggt. Wochenlang! Aber du hast immer noch fünf Kilo zu viel. Und das muss so sein, denn: Wenn du immer dasselbe machst, kommt immer dasselbe dabei heraus. Du bleibst gleich stark, gleich schnell, gleich schwach, gleich dick. Das Geheimnis unglaublicher Trainingserfolge und das Geheimnis von Teresa Rodriguez ist: Progressives Training ist unglaubliches Training.

Trainiere! Progressiv!

Wenn du die Trainingsintensität steigerst, steigert sich auch deine Leistung, deine Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, die Gewichtsabnahme, was auch immer. Ich habe Teresa kennengelernt. Sie sagt: „Nach der Lungen-OP war ich schon total außer Atem, wenn ich bloß meine Kinder auf dem Schulweg begleitet habe. Die Ärzte sagten mir: Mehr als 20 Minuten Spaziergang wird nicht mehr möglich sein.“ An dieser Stelle sei erwähnt, dass Teresa vor ihrer Erkrankung keine ausgesprochene Sportlerin war, keine Modellathletin, sondern ein Mensch wie du und ich. Also spazierte sie ihre 20 Minuten.

Als sie nach einigen Spaziergängen merkte, dass das immer besser ging, spazierte sie 23 Minuten lang. Nach einigen Wiederholungen ging auch das besser. Sie legte noch eine paar Minuten drauf. Und so weiter – immer weiter und weiter. Das war 2011. Und heute, im Sommer 2017, hat sie sich so weit gesteigert, dass sie die fünf höchsten Berge Spaniens besteigen kann. Den Camino de Santiago hat sie schon fünfmal gemacht. Was würden dazu wohl die Ärzte sagen, die meinten, dass nicht mehr als 20 Minuten Spaziergang drin seien? Die würden vielleicht „Unmöglich!“ sagen. Dabei ist es nicht unmöglich, sondern „nur“ unglaublich. Unglaublich gut. Unglaublich einfach. Und unglaublich wirksam.

Tipps zur Anwendung

Wenn das Training progressiv ist, wenn die Progressionsschritte klein genug sind und wenn man sich Zeit lässt, den Körper an die jeweils nächste Progression zu gewöhnen, kommt man quasi vom Invaliden auf den Gipfel. Ein ganz einfaches Rezept. Und gerade weil es so einfach ist, machen es viele falsch.

Sie wählen die ersten Schritte zu groß, werden prompt überfordert, scheitern, werden enttäuscht – und verlieren jede Motivation. Deshalb: Wähle deine Schritte klug und klein! Kleine Schritte sind richtige Schritte. Niemand isst eine Salami am Stück. Fang nie zu anstrengend an, aber steigere die Intensität nach und nach. Eben so, wie sich dein Körper an die neue Anforderung gewöhnt. Du wirst dich wundern, was mit diesem Prinzip alles möglich ist.

Wie es weitergeht, wenn es nicht mehr weitergeht

Viele trainieren bereits mit der Progression – und erreichen irgendwann ein Plateau: „Seit fünf Wochen drehe ich jeden zweiten Tag meine acht Runden im Wald – aber eine neunte schaffe ich einfach nicht!“ Oder: „Seit Monaten stemme ich 80 Kilo auf der Bank, aber schaffe keine 82 Kilo!“ Ende Gelände?

Nein, das ist nicht das Ende, das ist lediglich ein Plateau, eine Hochebene vor dem nächsten Gipfel. Du kommst am besten von diesen Plateaus runter und weiter hoch, indem du anders trainierst, die Methode wechselst, eine andere Übung mit selber oder ähnlicher Belastung einbaust – es gibt viele Möglichkeiten. Wenn du wissen möchtest, welche die beste für dich ist – ruf an (0176 66 86 91 51) oder schreib mir.