Was wollt ihr wissen?
Schadet Krafttraining dem Herzen? Kriegt man vom Joggen Arthrose? Gibt es einen Fettverbrennungspuls? Interessante Fragen – wenn ihr sie stellt. Die Blog-Texte in dieser Reihe sind nämlich nicht nur für euch, sondern auch von euch. Welche Fragen brennen euch auf den Nägeln?
Jede Frage wird beantwortet
Viele schicken mir E-Mails mit ihren Fragen. Andere fragen mich, wenn ich zur Behandlung bei ihnen bin. Wieder andere rufen an. Egal: Jede Frage wird beantwortet. Versprochen. Denn eins ist klar: Wer fragt, ist fitter. Gesundheit, Fitness, Wellness, in jedem Lebensalter leistungsfähig sein und sich wohl in der eigenen Haut fühlen – das alles beginnt nicht mit der wöchentlichen Joggingrunde oder dem Studiobesuch, sondern im Kopf. Der klügere Kopf sitzt auf dem fitteren Körper: Mens sana in corpore sano. Wer klüger ist, ist gesünder. Wer fragt, kriegt Antworten. Wer mehr Antworten hat, hält sich leichter und besser fit. Zum Beispiel auch mit Kurz- und Kugelhantel – das war die erste Frage: Schadet Krafttraining dem Herzen?
Schadet Krafttraining dem Herzen?
Diese Frage höre ich häufig. Immerhin starben früher einige bekannte Bodybuilder am Herzinfarkt. Das wissen viele. Was viele nicht wissen: Sie starben nicht wegen des Krafttrainings, sondern wegen der Steroide, die sie schluckten. Und obwohl diese Todesursache nahe liegt, glaubte man lange Zeit: Ausdauertraining ist gut fürs Herz – Krafttraining ist gut für die Muskeln.
Erst vor circa zehn Jahren konnten wissenschaftliche Studien nachweisen, dass das so nicht stimmt. Dass vielmehr richtig ist: Krafttraining ist nicht nur für die Muskeln gut, sondern auch für das Herz. Weil es den Herzmuskel kräftigt, wenn er viel Blut in die Muskulatur pumpen muss, weil Sie gerade mit 50 kg auf der Hantelstange Kreuzheben machen. Ergo: Ausdauertraining ist gut. Krafttraining ist gut. Am besten ist natürlich beides zusammen, schön abwechselnd.
Aber Joggen geht doch auf die Gelenke!
Das hört man auch oft. Weil es so viele Jogger im Knie haben. Oder im Kreuz. Und außerdem: Wenn man immer und immer wieder das Knie mit dem ganzen Körpergewicht stoßartig belastet – das kann doch gar nicht gesund sein!
Doch. Kann es. Und ist es. Denn der physiologische Zusammenhang ist genau umgekehrt: Alles am Körper, das sachgerecht belastet wird, nutzt sich dadurch nicht ab, sondern wird dadurch stärker. Das entscheidende Wort ist dabei: „sachgerecht.“ Natürlich macht sich jede(r) das Knie oder das Kreuz kaputt, der oder die binnen eines Quartals vom Schreibtisch weg auf Halbmarathon trainiert: Das ist schlicht zu viel, zu heftig, zu intensiv. Denn Gelenke, Knochen und Knorpel brauchen sehr viel länger als das Herz-Kreislaufsystem, um sich an die gestiegene Belastung anzupassen. Diese Zeit sollte man/frau ihnen geben. Es gibt einen kleinen, aber entscheidenden Unterschied zwischen sinnvoller Bewegung und Überforderung. Kennen Sie ihn?
Die wichtigste Frage
Tatsächlich ist das die wichtigste Frage für alle, die sich bewegen und dabei gesund und fit bleiben/werden möchten: Wie viel tut mir gut? Wie viel ist genau richtig für mich? Viele muten sich zu wenig zu, schonen sich ängstlich und schaden damit ihrer Gesundheit. Wenn zum Beispiel eine Frau mitte 30 seit fünf Jahren Bizeps-Curls mit 3 kg macht – das ist Selbstbetrug. Wenn Männer bei der Rumpfbeuge vor oder nach dem Freitagskick seit Jahren mit den Fingerspitzen bis zum Knie kommen – was soll das? Aber gekickt wird dann wie die Weltmeister – und hinterher zwickt’s halt. Krasse Unter- und krasse Überforderung an einem einzigen Trainingsabend – Wahnsinn. Und das Jahr für Jahr. Dass man sich damit ruiniert, ist logisch. Die Goldene Mitte zu finden, ist gar nicht so leicht. Aber es ist möglich.
Sporteln kann jede(r). Klug trainieren nur wenige. Wenn Ihr also im Zweifel seid, ob Ihr auf der Goldenen Mitte trainiert: Fragt doch! Am besten jemand, der sich damit auskennt. Bleibt noch eine unserer Anfangsfragen offen: Gibt es den berühmten Fettverbrennungspuls?
Alle reden darüber. Erst neulich wieder im Studio meinte eine: „Brems dich! Wenn du mehr als 130 Puls hast, verbrennst du zu wenig Fett!“ Stimmt das? Worauf tippen Sie? Es gibt eine Antwort. Bald. An dieser Stelle.